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[Tandemseminar] Realität abbilden oder Realität verändern: Anfragen an die Eigenlogik von Wissenschaft und Kunst
19. Januar 2018, 9:00 - 17:00
Tandemseminar durchgeführt von Prof. Dr. Gregor Dobler (Ethnologie) und Jun.Prof. Dr. Lena Henningsen (Sinologie)
Wollen / sollen / dürfen Wissenschaft und Kunst Realität(en) abbilden – oder verändern? Mit welchem Selbstverständnis betrachten, beschreiben und ästhetisieren Wissenschaftler und Künstler die Realität? Inwiefern sind sie in ihrem Tun (und Lassen) von gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen vorgeprägt?
In dem hier vorgeschlagenen Tandemseminar wollen wir die Unterscheidung zwischen Faktualität und Fiktionalität aus zwei unterschiedlichen Perspektiven hinterfragen: Von der Position des sozialistischen Realismus her, die an Kunst die Forderung stellte, Realität abzubilden und damit zu ihrer Veränderung beizutragen; und von dekolonialer Wissenschaftskritik aus, für die Repräsentationsansprüche von Wissenschaft stets dem Verdacht ausgesetzt sind, Ausdruck und Verschleierungsmittel partikularer kolonialer Ideologien zu sein. So unterschiedlich beide Positionen sind: in beiden werden Fiktionalität und Faktualität als politische Kategorien erkennbar und diskutierbar.
Im Zentrum des Seminars stehen die Diskussion von einigen ausgewählten noch zu benennenden theoretischen Texten sowie der Brückenschlag zu den Dissertationsthemen der teilnehmenden Studierenden.