Tobias Schwessinger 
Kontakt
tobias@schwessinger.de
Wissenschaftlicher Lebenslauf
Tobias Schwessinger begann 2011 sein Studium der Slawistik und Germanistischen Literaturwissenschaft, dass er 2017 mit einem Master in Literatur / Kunst / Kultur an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena abschloss. Während seines Studiums arbeitete er als Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz sowie unter Prof. Dr. Thorsten Valk im Referat für Forschung und Bildung der Klassik Stiftung Weimar. Nach Abschluss des Masters begann er mit seiner Promotion zu foto-lyrischen Arbeiten in der Gegenwart bei Prof. Dr. Gregor Streim, an dessen Lehrstuhl er als Wissenschaftlicher Assistent zum Archiv der Jugendlyrik der DDR forschte. Während seiner Promotion nahm er außerdem an mehreren Workshops des Netzwerks Lyrikologie teil. Seit April 2020 ist er assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg Faktuales und fiktionales Erzählen.
Dissertationsprojekt
Foto-Lyrik. Möglichkeiten und Bedingungen von Faktualität im intermedialen Zusammenwirken lyrischer Texte und fotografischer Bilder in der Gegenwart [Arbeitstitel] (Betreuer: Prof. Dr. Gregor Streim).
Projektbeschreibung
Ausgehend von der Beobachtung, dass in der jüngeren Gegenwart vermehrt foto-lyrische Arbeiten veröffentlicht werden – etwa von Ann Cotten, Esther Kinsky, Albert Ostermaier, Daniela Seel, Barbara Köhler oder Angela Krauß – fragt das Promotionsprojekt nach den Möglichkeiten und Bedingungen von Faktualität im intermedialen Zusammenwirken lyrischer Texte und fotografischer Bilder. Die Hypothese lautet dabei, dass lyrische Texte im intermedialen Verweis auf fotografische Bilder als faktual verstanden werden können. Im Verweis auf fotografische Bilder, die als unmittelbare Abbilder der Wirklichkeit in ihrer Faktualität verstanden werden, würden die ausgewählten lyrischen Texte selbst eine faktuale Lesart indizieren und unmittelbar auf eine außersprachliche Wirklichkeit verweisen.
In einem ersten Schritt werden aus einer intermedialen Perspektive die Möglichkeiten und Bedingungen von Faktualität in der Lyrik und der Fotografie medien- respektive gattungsspezifisch herausgearbeitet und systematisch miteinander verglichen. Diese theoretischen Untersuchungen bilden die Grundlage für eine anschließende Untersuchung ausgewählter foto-lyrischer Arbeiten der jüngeren Gegenwart von Angela Krauß, Thomas Kling und Barbara Köhler. Darüber hinaus wird eine Übersicht zu foto-lyrischen Arbeiten im 20. und 21. Jahrhundert gegeben.
Ziel dieses Forschungsprojektes ist es mit Bezug auf die aktuelle Lyrik, Fotografie- und Faktualitätstheorie aus einer intermedialen Perspektive die Möglichkeiten und Bedingungen von Faktualität in der Lyrik und der Fotografie detailliert herauszuarbeiten, systematisch miteinander zu vergleichen und in der Untersuchung ausgewählter foto-lyrischer Arbeiten der jüngeren Gegenwart kritisch zu reflektieren.
Publikationen
- „Wie bin ich? Formen der Selbstdarstellung zwischen Kunst und Dokumentation in Angela Krauß Eine Wiege“, in: Autofiktion als Utopie / Autofiction as Utopia, hrsg. v. Yvonne Delhey, Rolf Parr und Kerstin Wilhelms, Paderborn.
- „Spiel mir eine Geschichte! Eine Begriffsgeschichte der Simulation zwischen Literaturwissenschaft und Ludologie“, in: Digitale Kontexte. Literatur und Computerspiel in der Gesellschaft der Gegenwart, hrsg. v. Maren Conrad, Theresa Schmidtke und Martin Stobbe, Münster.
- „Traum und Rausch. Das poetische Konzept des Träumens zwischen Erschaffungsdrang und Zerstörungslust am Beispiel von Nietzsche und Jünger“, in: Literatur und Traum, hrsg. v. Benjamin Dupke, Carolin Menzer und Coretta Storz, Berlin [u.a.].
- Konferenzbericht: Klang – Ton – Wort. Akustische Dimensionen im Schaffen von Marcel Beyer (Symposium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena v. 4.–5.11.2019), in: Zeitschrift für Germanistik, Band 69 (2/2020).
Vorträge
- „Traum und Rausch. Das poetische Konzept des Träumens zwischen Erschaffungsdrang und Zerstörungslust bei Friedrich Nietzsche und Ernst Jünger“ – Tagung „Literatur und Traum“, Studierendenkongress der Komparatistik in Chemnitz.
- „Spiel mir eine Geschichte. Eine Begriffsgeschichte der Simulation zwischen Literaturwissenschaft und Ludologie“ – Tagung „Digitale Kontexte. Literatur und Computerspiel in der Gesellschaft der Gegenwart“ an der WWU Münster.
- “‘Ich bin das andere, das mich bewohnt‘. Foto-lyrische Selbstentwürfe einer Kindheit zwischen Autofiktion und Utopie.“ – Tagung „Anderswo im Anderswann – Autofiktion als Utopie“ in Gnadenthal bei Kleve.
- „Foto-Lyrik. Ein Überblick zur Geschichte des intermedialen Zusammenwirkens von Fotografie und Literatur“ – Tagung „The Between-ness of Lyric“ des International Network for the Study of Lyric in Lausanne.
Stipendium
Seit April 2018 ist Tobias Schwessinger Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.